Über den Eggbauern
Ein Erblehenbauer vom Stift Säckingen in den Salpetererunruhen
Am Pfingstsonntag,
dem 6. Juni 1745, wurde Johann Thoma aus Egg in Laufenburg von einem
Militärkommando in Gewahrsam genommen. Der Eggbauer
saß gerade mit seinen Gefährten, dem Obristleutnant
von Lüttichau und Caspar Caspar
Berger, die ebenfals verhaftet wurden, beim Essen
in einem Gasthaus.
Am 25.
November 1745 wurde der Eggbauer in Innsbruck,
wohin der Rechtsanwalt Johann Caspar Berger und er überführt und im
Gefängnis festgehalten worden waren, zum ersten Mal zu seiner Verhaftung
vernommen. Auf die Frage, warum er in diese Situation gekommen sei,
antwortete er, dass er unschuldig und fälschlich angeklagt worden sei. Er
schilderte, wenn der Protokollant seine Rede wörtlich wiedergegeben haben
sollte, sehr differenziert und mit guten Formulierungen seine Sicht von den
Vorgängen, und beteuerte, lediglich die Interessen der Königin vertreten zu
haben und den Befehlen des Landesdefensivkommandanten gefolgt zu sein.
Dem
Vernehmungsprotokoll nach, im Generallandesarchiv Karlsruhe befindet es
sich im vielseitigen Aktenbündel 113:258, steht, dass der Eggbauer erklärte, verheiratet zu sein und zwei Kinder,
einen Sohn und eine Tochter habe, die "bey
zwanzig Jahre alt" seien und sich bei seiner Ehefrau zu Hause in der
Wirtschaft befänden. Sein Vermögen schätzte der Eggbauer
"gegen 30.000 Gulden und bestehen in Gütheren
als Acker, Wiesen Waldungen, Vieh u. a. Mobilia".
Der Eggbauer sollte seine Familie und seine Wirtschaft in
Egg nie wieder sehen. Seine "Königin", die Kaiserin Maria
Theresia ließ ihn für den Rest seines Lebens in die Festung Komorn und später in Temesvar
einsperren, wo er acht Jahre später verstarb.
Der Eggbauer, der bereits zu Lebzeiten eine Symbolfigur der
Salpeterischen Unruhen geworden war, saß auf einem Erblehenhof des Stifts
Säckingen und hatte im Grunde keinen Anlass, sich an den Auseinandersetzungen
des Salpeterer-Hans und seiner Freunde mit dem Kloster St. Blasien zu beteiligen. Er gehörte doch zum Stift
Säckingen. Darum sei zunächst ein kurzer Blick auf die Verhältnisse
geworfen, wie sie zu Lebzeiten des Eggbauern waren.
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Wer
heute Bad Säckingen besucht, muss genau hinschauen, um etwas von den Anlage des alten Alemannenklosters und späteren
königsfreien Frauenklosters zu erkennen. Bereits im 6./7. Jahrhundert wurde
es vom hl. Fridolin gegründet, der in der Klosterkirche, dem heutigen
Münster, seine letzte Ruhestätte fand. Seit dem 14. Jahrhundert gehörte die
jeweilige Äbtissin sogar zum Reichsfürstenstand. Zum Stift-Säckingischen Besitz gehörten in unmittelbarer Umgebung
die Ansiedlungen auf dem Hotzenwald. Wir können davon ausgehen, dass das
Kloster im frühen Mittelalter Rodungen und Besiedlung der hochgelegenen Wälderorte förderte, wenn es auch nicht so weit in den
Wald vordrang, wie die Mönche des Klosters St. Blasien.
In der
Zeit, auf die wir jetzt blicken, besaß das Stift vor allem in den
Raumschaften Egg und Bergalingen noch
etliche Höfe und Eigenleute. Für die Zeit um 1740 lebten im Bereich der
Einungen auf dem Wald rd. 20.000 Menschen von denen 11.500 St. Blasien und 1.800 dem Stift Säckingen angehörten.
Und was war mit den "Freien"? Gehörte der Eggbauer
zu diesen oder war er selbst ein "Leibeigener? Diese Thematik ist
recht verzwickt und uns heute, da wir alle - wenigstens in unseren Rollen
als "Staatsbürger" - gleiche Rechte und Pflichten haben, recht
undurchsichtig.
Einige Zugehörigkeiten und ihre Merkmale sollen darum kurz erläutert werden.
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Die
Freibauern auf dem Wald waren freie Vogtleute der Habsburger. Der Vogt, in
der Grafschaft Hauenstein war das der von
Waldshut aus residierende "Waldvogt",
vertrat das Habsburger Herrscherhaus vor Ort. Die Freileute konnten über
ihr Freigut (den Hof und das dazugehörige Land samt aller Habe)
uneingeschränkt verfügen. Sie konnten es verkaufen oder, was nicht selten
geschah, genau so wie der Adel, ihren Besitz
Kirchen oder Klöster vermachen. Die Freibauern waren freizügig - sie
konnten also ohne Erlaubnis des Vogts überall hingehen, heiraten, wen sie
wollten, sie trugen eigene Waffen und besetzten von alters her die
Gerichte. Für Schutz und Schirm des Hauses Habsburg und in Anerkennung
dessen vogteilicher Gewalt, lieferten sie
alljährlich das Fasnachtshuhn ab. Im übrigen zahlten sie Steuern
und Schatzung wie alle Einwohner im Wald. Denn selbstverständlich
entstanden dem Gemeinwesen Kosten, sei es für den Unterhalt von Wegen oder
Brücken, seien es Kosten in Kriegszeiten für Verteidigungszwecke oder gar
andere Umlagen, wie Kosten für Besatzungstruppen oder Kontributionen.
Kriege waren an der Tagesordnung und die Mittel für die Landesverteidigung
beispielsweise wurden auf den "Landtagen" (Versammlung der
"Stände") festgesetzt, an denen die Bewohner der Grafschaft durch
die von ihnen gewählten Vertreter (Einungsmeister und Redmann)
vertreten waren.
Als
Bewohner der Grafschaft waren alle Männer gleichberechtigte
Einungsgenossen, mochten sie im Besitz eines Freiguts (also
"Freie") sein, oder als "Eigenleute" eines Klosters
oder eines anderen Grundherrn auf dessen Besitz wirtschaften. Nun gilt es
zu unterscheiden: Nicht alle "Eigenleute" hatten den gleichen
Status.
Da gab es diejenigen, die während der Zeiten der Besiedlung zum Beispiel
von den St. Blasier Mönchen angeworben wurden und
gegen bestimmte Abgaben oder Leistungen Land und Hof zur Verfügung gestellt
bekamen. Sie waren gleichsam Pächter mit besonderen Rechten: Sie konnten ihren
Hof vererben der im Besitz der Familie blieb. Diese "Erblehen"
konnten auch an Töchter fallen, wenn männliche Erben ausblieben. Dann war
der Ehemann der Hoferbin zwar der Bauer und
vertrat seine Familie in der Grafschaft, nahm an den Dinggerichten und
anderen Versammlungen teil. Doch war es die Frau, die im Besitz des Lehens
blieb und es an eins oder mehrere ihrer Kinder weitervererbte. Genau dies
war beim "Eggbauern" der Fall, wie noch zu berichten ist.
Ab dem
Jahre 1610 bezeichnete das Kloster St. Blasien
seine Erblehengüter als "Zinsgüter". Der aus Rickenbach
kommende Salpeterersieder Hans Fridolin Albietz, ein Eigenmann des Klosters, erwarb Ende des
17. Jahrhunderts ein Zinsgut in Buch und lebte fortan dort in den mit
diesem Gut verbundenen Pflichten und Rechten.
Es gab daneben weiterhin den ausgeliehenen Besitz des Klosters an Bauern,
die zwar persönlich nicht frei waren, aber materiell recht gut dastanden,
da ihre Abgaben an den Grundherrn oder die Leistungen für ihn - vor allem
in guten Erntejahren - leicht aufzubringen waren. Hierzu gehörten
Zinslehengüter, Schupflehen (Schuposen,
kleinste Höfe), Weinmännigüter oder Allmendgüter. Unterschiede lassen sich dann erkennen,
wenn, neben der Größe, nach den jeweiligen mit den Gütern verbundenen
Abgaben und Leistungen für den Grundherrn gefragt wird.
Kennzeichen
der Unfreiheit waren einmal zusätzliche Abgaben, wie "Besthaupt"
(das beste Stück Vieh) und "Bestkleid" (das Sonntagsgewand) im
Todesfalle und der eingeschränkte Bewegungsspielraum. Die Eigenleute
brauchten die Erlaubnis ihres Grundherrn, wenn sie den Klosterbereich (den
Zwing und Bann) verlassen wollten oder heirateten. Bei Eheschließungen zum
Beispiel sorgte das Rechtsprinzip der "ärgeren Hand" immer wieder
für Unruhe. Wenn ein Freier eine Unfreie heiratete oder umgekehrt, wurden
beide unfrei.
Auch die Abgabenhöhe oder der Leistungsumfang (wie lange muss der Inhaber
des Lehens welche Arbeiten und wann für das Kloster erbringen) sorgten
ebenfalls immer wieder für Konflikte. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass
nur wenige Bauern oder ihre Angehörigen Lesen und Schreiben konnten und
"Pachtverträge", wenn es sie schriftlich gab, bei einem der
zahlreichen Kloster- und Stadtbrände in Flammen aufgegangen waren. Nicht
zuletzt diese Umstände ließen die Bauern immer wieder auf "altes Recht
und Herkommen" berufen, wie es "von alters her kommen ist".
Es waren, wie in den schriftlosen Jahrhunderten früherer Zeiten, die
mündliche Überlieferungen, die für die Einwohner der Grafschaft mehr
Gültigkeit besaßen, als Schriftstücke, auf die sich die Mönche und Beamten
beriefen.
Die
Eigentumsverhältnisse und gegenseitige Rechte und Pflichten von Grundherren
und ihren mehr oder weniger freien Pächtern waren in unseren Landschaften,
also im vorderösterreichischen Breisgau oder in der Markgrafschaft Baden
ähnlich.
(Literatur
hierzu:
Alemannische Institut (Hrsg.): Vorderösterreich. Eine geschichtliche
Landeskunde in zwei Bänden. Freiburg 1959
darin besonders: Wernet,
Karl Friedrich: Die Grafschaft Hauenstein.
In: Bd. 2, S. 404 - 436
Bader, Karl-Siegfried: Das mittelalterliche Dorf als Friedens- und
Rechtsbereich. Köln 3/1981
Hug, Wolfgang: Geschichte Badens.
Stuttgart 1992)
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Das
achtzehnte Jahrhundert war ein Jahrhundert der wirtschaftlichen Blüte für
das Stift in Säckingen zu dessen bis heute sichtbarem Zeichen die
Vollendung der Stiftskirche, des Säckinger
Münsters, gehörte. Nicht zuletzt dürfte zum vorübergehenden Reichtum des
Stifts die Beseitigung der Leibeigenschaft der Hörigen des Stifts
beigetragen haben. Die im Zusammenhang mit den Salpetereraufständen
erreichte vertragliche Ablösung und dem Loskauf von der Fallbarkeit,
brachte dem Stift ab 1741 9.583 Gulden ein, wovon ein stattlicher Anteil in
die Ausstattung der Stiftskirche geflossen sein dürfte. Die allgemein als
milde erlebte Herrschaft der Stiftsdamen über ihre Hörigen und die
Großzügigkeit mit der die Loskaufsumme über längere Zeit verteilt abbezahlt
werden durfte, hatte sicher dazu beigetragen, dass das Stift unter den
Parteigängern der Salpeterer kaum hat leiden müssen. Hinzu kam, dass das
Stift, im Gegensatz zu den Mönchen von St. Blasien,
keine Ausdehnungs- und Machtpolitik in der Grafschaft Hauenstein
betrieb.
Ganz
im Gegenteil hatten sich die Äbtissinnen gegen die Äbte von St. Blasien zu wehren, die ihre Besitz- und
Herrschaftsrechte in das Gebiet des Stifts ebenso auszudehnen suchten, wie
in die der südlich des St. Blasianischen Zwing
und Bann gelegenen Freibauernsiedlungen.
Das Stift Säckingen stand also, abgesehen von seiner Zustimmung zur
Freilassung seiner Eigenleute in der Folge der Salpetererunruhen in den
zwanziger und dreißiger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts, nicht im
Fadenkreuz der Salpeterer. Und dennoch bestand eine Verbindung zwischen dem
Stift und den Salpeterern: Waren doch einige der
Stift-Säckingischen Eigenleute führende
Persönlichkeiten in den Salpetererunruhen.
Einer
von ihnen war Johannes Thoma aus Egg. Er verkörperte gleichsam die
"Unruhigen", wie man sie auch nannte, die den Obrigkeiten in der
ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts in unserer Region, der
"Grafschaft Hauenstein" in
Vorderösterreich, zu schaffen machte, in besonders auffälliger Weise.
(Informationen
über Säckingen und die Geschichte des Stifts finden sich u. a. in den
Arbeiten von Hugo Ott (Hrsg.): Säckingen. Die Geschichte der Stadt.
Stuttgart 1978 und Adelheid Jehle: Geschichte des
Stifts Säckingen 1993 und Das adelige Damenstift zu Säckingen. In: Nachbarn
am Hochrhein. Eine Landeskunde der Region zwischen Jura und Schwarzwald.
Hrsg.: Fricktal-Badische Vereinigung für
Heimatkunde. Möhlin CH 2002, Bd. 1, S. 223 - 291)
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Der am
31. November 1700 geborene „Eggbauer“, wie er im
Land genannt wurde, war zwar nicht der einzige Anführer in den
Salpeterer-Unruhen, wohl aber einer der bekanntesten und der von
seinen Gegnern gefürchtetste. In einer Fahndungsmitteilung wird er
beschrieben als corpulent, trägt sich schwarzwälderisch, mit einem länglichen schwarzen Bart,
bloderndenden Hosen, weißleinener Halskäß, einer Warze im Gesicht (vgl. auch
unten).
Er war Sohn des Egghofbauern Johann Thoma, der
vom 22.2.1648 bis zum 2.3.1715 lebte
(Familiendaten
aus: Faller. Helmut:
Familiengeschichte der Gemeinde Rickenbach Band
1, Säckingen 1990 und Band 2, Bad Säckingen 4/2000. Zur Genealogie der
Thoma als Inhaber des Erblehenhofes auf dem Eggberg
vgl. auch: Schwendemann, Emil: Der Stift-Säckingische Sennhof auf Egg
1337 - 1806. Murg 1987)
Nachdem
er volljährig geworden war, wurde Johannes Thoma der Hof, auf dem die
Familie Thoma bereits seit 1527 das Erblehen inne hatten,
übergeben.
Seine Schwester Margarete (auch "Margaritta")
war nur ein Jahr jünger (geb. 27. 12. 1701) als er. Offenbar mochte er
diese Schwester besonders gern, wie aus einem Brief an sie und seinen
Schwager geschlossen werden kann, den er am 16.11.1733 von Wien aus
geschrieben hatte. Die knapp achtzehnjährige Margarethe heiratete am 12.9.1719
den Hans-Fridolin Gerspach, der als einer der
ersten Anführer der Salpeterer zum Tode verurteilt und am 29. April 1739
gehenkt wurde. Vielleicht geriet Johannes Thoma auch über diese
Verwandtschaft und Freundschaft in die ganzen Salpetererhändel
hinein.
Nicht gering freilich waren seine Veranlagungen zu Zorn und gewalttägigen
Temperamentsausbrüchen, auf die vor allem aus den vielen Klageschriften
über seine Auftritte, die sich im Generallandesarchiv in Karlsruhe befinden
(z. B. 113:258) geschlossen werden muss. Da mögen Neigung und Gelegenheit
sich verbunden haben. Ungestüm aufbrausend, laut und heftig, ging er
Prügeleien nicht aus dem Wege und liebte einen kräftigen Schluck. In den
späteren Gerichtsverfahren gegen ihn wurde sein unbändiges Wesen damit
erklärt, dass er so früh den Vater verloren habe.
Seine
Frau Maria, geborene Gerspach, war zum Zeitpunkt
der Eheschließung am 31. 10. 1717 bereits neunundzwanzig Jahre alt. Von ihr
ist bisher wenig bekannt. Nicht einmal das Sterbedatum ist überliefert. Das
erste Kind der beiden, Bartolomäus, war am 23. 8.
1719 geboren worden, das letzte und fünfte Kind am 26. 11. 1731. Offenbar
aber waren, folgt man der Aussage Johann Thomas im Herbst 1745, nur noch
zwei ihrer Kinder am Leben: Johann, geb. am 27. 1. 1727 (er starb am 16. 3.
1786) und Maria, geb. am 12. 9. 1723 (sie starb am 10. 12. 1796).
Diese Tochter Maria, die sich am 27. 5. 1749 mit Ignatz Straub ab Egg
verheiratet hatte, bat, als ihr Vater in der Verbannung gestorben war, die
Äbtissin Maria Josepha, die Lehenskündigung aufzuheben, weil man ihr als
unschuldiger Tochter die Vergehen des Vaters nicht anrechnen solle. Die
Äbtissin entsprach dieser Bitte und setzte Ignatz Straub als Lehensträger
ein, nachdem sie zuvor dem Eggbauer das Lehen
formell abgesprochen und dem Thomas Schlageter
aus Willaringen verliehen hatte, Frau Maria Thoma
und deren Kinder aber weiterhin erlaubte, den Hof zu bewirtschaften (Schwendemann
1987, S. 7).
Die
Äbtissin hatte nicht grundlos das Lehen wieder an sich gezogen. Hatte doch
Johannes Thoma in seiner Eigenschaft als Salpetererführer
auch seiner Lehensherrin die schuldigen Abgaben, das waren alljährlich „3
Pfund Pfennig an Martini“, verweigert, die vom Stift eingesetzten
Geistlichen beschimpft und bedroht und hatte sich auch bei vielen seiner
Landsleute unbeliebt gemacht.
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Bereits
zu Lebzeiten des Salpeterer-Hans, als dieser seit Mitte der zwanziger Jahre
die Rechtmäßigkeit der Ansprüche des Klosters St. Blasien
in Zweifel zog, seine Rechtsauffassung dem Kaiser in Wien vortragen wollte
und die Bauern in den Einungen der Grafschaft Hauenstein
dazu aufrief, dem neuen Abt die Huldigungsleistungen zu verweigern, war der
Eggbauer an seiner Seite. Im Zusammenhang mit der
Niederschlagung der Widerstände gegen die Huldigung wurde auch er in Haft
genommen und gemeinsam mit anderen zur Strafe zum Schanzen nach Freiburg
gebracht.
Nach
dem Tode des Salpeterers wirkte der Eggbauer immer wieder als "Deputierter der
Grafschaft" in Wien. Der Abt von St. Blasien
hatte am 1. März 1728 einen seiner Spitzenkräfte, den Gelehrten und
späteren Historiograph des Habsburger Kaiserhauses Marquart Hergott nach Wien entsandt. Dieses
"Gegengewicht" erwies sich im Laufe der Zeit als stärker und
durchsetzungsfähiger. Pater Hergott, der als
engagierter Gegner der Salpeterer beziehungsweise bäuerlicher Ansprüche
überhaupt in der Grafschaft bekannt war, verdanken wir, einige seiner
Aufzeichnungen und Briefe sind im ersten Teil der Salpeterergeschichte von
Jakob Ebner abgedruckt, einen großen Teil der Informationen über die
Aufenthalte der salpeterischen Deputierten in
Wien.
Zum
ersten Mal ging der Eggbauer 1728 nach Wien. Am
18. Juni trafen er und seine Gefährten, der Müller Johannes Marder von
Eschbach, Martin Thoma der Müller vom Haselbach, der Michel Tröndle und
Hans Fridolin Gerspach von Bergalingen
dort ein. Ihr Widersacher erreichte jedoch, dass die fünf Hauensteiner
sogleich festgenommen und eingesperrt wurden. Von Wien aus wurden sie am
25. Juli auf Wagen angekettet nach Freiburg zu weiterer Aburteilung
gebracht. Für die Fahrt nach Freiburg wurde von Pater Hergott,
der, wie er selbst schrieb, für die Festnahmen gesorgt hatte, 18 bis 20
Tage gerechnet. Nahezu sechzehn Jahre war der Eggbauer
von diesem Zeitpunkt an seiner Heimat und seiner Familie fern, die er
zwischendurch und wenn er gerade mal nicht in Wien
oder in Haft war, für nur relativ kurze Zeit besuchte.
Von 1728 an blieben seine Leidensgenossen und er erst einmal in Freiburg
unter argen Bedingungen in Gefängnis. Erst im April 1730 wurde Anklage
erhoben. Drei der fünf Salpeterer wurden nach Ungarn verbannt. Hans
Friedolin Gerspach und der Eggbauer
wurden frei gelassen.
(Vgl. hierzu:
1. die Tagebuchaufzeichnungen von Pater Hergott
in zwei Bänden 1728 -1732 im Klosterarchiv St. Paul in Kärnten; Auszüge
abgedruckt bei Jakob Ebner: Geschichte der Salpeterer des 18. Jahrhunderts.
I. Teil Unteralpfen 1953, S. 68 - 78;
2. die Dokumente in den Aktenbündeln 113:221 im Generallandesarchiv in
Karlsruhe.
3. Emil Müller-Ettikon:Johannes Marder. Das
Schicksal eines Salpeterers.Weil o. J.)
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Nur
wenig später treffen wir den Eggbauern wieder in Wien, als er, gemeinsam
mit Joseph Meyer von Au, versuchte, in der kaiserlichen Residenz bei Laxenburg an den Kaiser heranzukommen um Eingaben zu
überreichen. Am 6. Juni 1731 wurde er unweit Wiens darum auch in Haft
genommen. Josef Meyer, konnte entweichen. Der Eggbauer
sollte im Januar 1732 unter militärischer Begleitung in die Heimat
abgeschoben werden. Auf dem Transport aber gelang es ihm zu fliehen.
Darüber schreibt sein Freund und Gefährte Josef Meyer, das
"Glasmännle", der inzwischen in Baden in der Schweiz inhaftiert
wurde am 6. Februar in einem Brief, dass "Johann Thoma von Wien
fortgeschickt worden und den 12. Januar nacher Altstaedt ist gebracht worden, er daselbst entlassen…
zurück nach Wien dem Kaiser auf der Fahrt zur Jagd am 4. Februar
...Memorial überreicht…" (GLA:123:260).
Am ersten März 1732 berichtete Pater Marquart Hergott
dasselbe, dass der Eggbauer dem Kaiser, als
dieser zur Jagd fuhr, erneut angesprochen und ein Memorial übergeben hat.
Daraufhin habe der Kaiser mit dem Finger gedroht, dem Eggbauern aber
zugehört, wie dem Pater Hergott berichtet wurde.
Der Eggbauer musste von den Wiener Behörden hören, dass man
nach Waldshut eine Botschaft schicken würde. Er dürfe für diesmal
ungestraft nach Hause gehen, wenn er verspräche, nicht wiederzukommen. Das
tat er dann auch.
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Der
Kaiserhof in Wien beziehungsweise die Person des Kaisers selbst war im
Verständnis der Untertanen im Habsburger Reich so etwas wie die
"letzte Instanz", quasi so eine Art Bundesverfassungsgericht bei
Rechtsstreitigkeiten. Dort bei Hof wurden Entscheidungen gefällt und die Weichen
gestellt, die das Leben vieler Menschen betraf. Insofern ist es
verständlich, dass sich in der Stadt Wien ständig Besucher, Bittsteller,
Vertreter von Städten und Landschaften aufhielten, die ihre Anliegen dem
Kaiser selbst oder wenigstens einflussreichen Hofbeamten vortragen wollten.
Wien mit seiner "Hofburg", wie die kaiserliche Residenz hieß,
ließe sich vergleichen mit unseren Bundeshauptstädten Bonn und jetzt
Berlin, wo sich in der Nähe von Bundestag und Ministerien eine Fülle an
Interessenvertretungen bzw. Lobbyisten ihre Büros eingerichtet haben, um
von dort aus auf politische Entscheidungsträger Einfluss zu nehmen.
So
darf es uns nicht überraschen, wenn wir erfahren, dass auch Laufenburger Bürger, die sich mit ihrer Obrigkeit, dem
Bürgermeister Schlichtig und dem Rat in einem
Rechtsstreit um den Rheinbrückenzoll befanden, in Wien versuchten, ihr
Recht zu bekommen. Einer von ihnen, Johann Baptist Wuhrmann,
war schon länger in Wien, kannte sich gut aus und half gern den salpeterischen Deputierten, sich in Wien
zurechtzufinden und die Wege zu weisen, die sie zu gehen hatten. Dafür
erhielt er von den Deputierten Mittel zum Lebensunterhalt. Über ihn wurden
erste Kontakte zu Bediensteten bei Hof geknüpft und mit seiner Hilfe zum
Beispiel ein günstiges Quartier gefunden. Diese Verbindung zu einem
Landsmann war sicher von unschätzbarem Wert für die Deputierten aus den
Einungen, wo den meisten Menschen Wien und das Kaiserhaus unerreichbar
vorgekommen sein muss. Der Salpeterer-Hans war ja der erste Bauer überhaupt
von dem wir wissen, dass er die beschwerliche Reise in die Hauptstadt des
Habsburger Reiches angetreten hatte. Und nun waren der Eggbauer,
Blasius Hottinger, Josef Meier und Johannes Marder (der Preuß) und andere
in seine Fußtapfen getreten.
Mit
Hilfe eines von ihnen für diesen Zweck angestellten Agenten, bemühten sie
sich um Zugang zu maßgeblichen Hofbeamten und um eine Audienz beim Kaiser.
Hierbei stießen sie keineswegs auf völlige Ablehnung. Mitglieder der
"geheimen Hofkanzlei" und des "Kriegsrats" zeigten,
folgt man den Aufzeichnungen des darüber verärgerten Pater Hergott (vgl dazu:
Ebner, Jakob:1.Teil. 1953, S. 68 ff) Verständnis für die Anliegen der von
den Salpeterern in Wien repräsentierten Einungen.
Ging es doch auch den weltlichen Feudalherren und ihren Vertretern bei Hof
darum, die Macht und den Einfluss der mächtigen Fürstabtei St. Blasien nicht allzu groß werden zu lassen.
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Entgegen
seinem Versprechen ist aber der Eggbauer bald
wieder nach Wien zurückgegangen, weil er noch immer die kaiserliche
Resolution nicht hatte, auf die er hoffte, weil ihm doch der Kaiser so
wohlwollend begegnet war.
In einem Brief beschwerte sich Pater Hergott
darüber, dass der Bruder vom Glasmännle für ihn und den Eggbauern, der in
Wien "beständig an diesem Handel arbeitet" Geld sammeln würde.
Das Glas- oder Tochtermännle Josef Meyer hielt sich wenig später in der
Schweiz auf, wurde in Baden festgenommen und nach längerem Hin und Her an
die Habsburger Behörden ausgeliefert und kam von dort aus über Wien auf die
Festung Raab, wo er mehrere Jahre verblieb.
Der
Erfolg des Eggbauern war ebenso kläglich: er wurde in Wien gleich wieder
festgenommen, ins "Stockhaus" eingesperrt, später ins "Rumorhaus" überführt und dann nach Belgrad
verbracht. Von einem regulären Gerichtsverfahren ist nichts überliefert.
Widerspenstige Zeitgenossen ohne gerichtliche Verfahren jahrelang
wegzusperren ist also keine Erscheinung nur unserer Zeit.
Die Bemühungen seiner Freunde, - im 1738 war eine zwanzigköpfige Deputation
in Wien und erbat seine Freilassung und die der anderen in Wien und Ungarn
inhaftierten Salpeterer, - blieb erfolglos. Aus der Hofburg wurde ihnen
ausdrücklich Bescheid, dass der Eggbauer nicht
entlassen werden könne (GLA
113:242).
So besonders
gut ging es ihm nicht, als er noch im Rumorhaus
einsaß.
Die Kopie eines Briefes des Eggbauern vom 16. 11. 1733 ist erhalten
geblieben (GLA
99:1035).
Er schrieb an seine Schwester Maria und deren Mann Hans Fridle
Gerspach, dass er dank Gottes Hilfe und
menschlichen Beistand von einer schweren Krankheit geheilt und inzwischen
wieder gesund sei. Der Hauptinhalt aber ist den salpeterischen
Anliegen gewidmet und er erwartet, dass sie allzeit dem Kaiser treu bleiben
und sich brav für ihre gerechten Forderungen einsetzen.
Das
hat Hans Fridolin Gerspach ja auch getan und
dafür mit seinem Leben bezahlen müssen. Allein dem Umstand, dass der Eggbauer und die anderen Salpeterführer aus der ersten
Generation in Haft waren, haben sie ihr Leben zu verdanken. Daheim hätten
sie an den Unruhen im März 1739 teilgenommen und wären zweifellos ebenso
hart bestraft worden, wie ihre Gefährten.
Die
sehr lange Haftzeit, führte dazu, dass der Unmut beim Eggbauern und den
anderen inhaftierten Salpeterern gegen die
Verursacher ihrer Leiden, ständig wuchs und ihre Positionen sich
radikalisierten. Sie sahen die Ursachen ihrer Verbannung keineswegs in
einem defizitären Rechtssystem und schon gar nicht beim Kaiser, zu dem sie
fest die Treue hielten. Statt dessen waren sie
davon überzeugt, dass sie alles der Politik des Klosters und seines
Vertreters in Wien und jener ruhigen Einungsmeister zu verdanken hätten,
die nach Meinung der Salpeterer mit dem Abt in einem Boot säßen. Diese
Haltung musste sich, bei veränderten Verhältnissen, ein Ventil suchen. Das
geschah dann auch 1744 und 1745.
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Das
Kaiserhaus befasste sich erst wieder 1741 mit ihm und den anderen
inhaftierten bzw. verbannten Salpeterern. Der
Aufenthalt in Gefängnissen war relativ kostspielig und die sparsame
Kaiserin Maria Theresia, die seit 1740 in Wien regierte, möchte, dass man
die Kosten für die Salpeterer der Grafschaft aufbürdet oder aber sie unter
strengen Auflagen laufen lässt. In einem Kommissionsbericht vom 18. März
1739 ist zu lesen, dass die in Belgrad inhaftierten Blasius Hottinger,
Johannes Marder und der Eggbauer während ihrer
Haftzeit 1.300 Gulden verzehrt und vertrunken hätten (GLA 113:254).
Gut ein Jahr zieht es sich hin, bis man endlich die, inzwischen alle nach
Wien verbrachten Salpeterer, zu denen auch der Eggbauer
gehört, Urfehde schwören und ziehen lässt. Die Vermutung, die wir bei Emil
Müller-Ettikon finden, dass die Geburt eines Sohnes die Kaiserin zu einer
allgemeinen Amnestie bewogen habe, ist nicht von der Hand zu weisen. Von
dieser Amnestie profitierten auch die Salpeterer und mit entsprechenden
Dokumenten versehen, kommen die meisten von ihnen wieder in der Grafschaft
an und beginnen dort sogleich wieder mit ihrer Agitation gegen ihre ruhigen
Widersacher und vor allem gegen das Kloster St. Blasien.
Der Eggbauer aber bleibt noch, gemeinsam mit Blasius
Hottinger als Deputierter der Grafschaft - so verstehen beide ihre Rolle
nach wie vor - in Wien. Sie erhielten beide mit Datum vom 26. Juli 1743
eine von ihren Freunden daheim verfasste "Generalvollmacht und
Generalgewalt … in Sachen gegen die Klöster St. Blasien
und Säckingen", an der bereits der inzwischen dort für die Salpeterer
tätige Anwalt Caspar Berger aus Freiburg mitgewirkt hatte (GLA 113:249). Es sind
sowohl Geldsammlungen unter den Salpeterern
daheim als auch Darlehen gewesen, die den Deputierten ihren Aufenthalt auch
weiterhin in Wien ermöglichten.
Über diese wichtige
Bedingung, die Finanzierung der "Deputationen" in Wien, die dort
unübersehbar und öffentlich agierten, recherchierte ausführlich David Luebke in seinem Buch: "His majestys
rebels". Yale-University 1997
Sie hatten Freunde dort und
Ansprechpartner, die sich unter den Hofleuten und den Gepflogenheiten bei
Hof gut auskannten. So wie Pater Hergott massiv
und sehr erfolgreich die Interessen seines Klosters am Wiener Hof vertrat,
so wollten auch die hauensteinischen Deputierten
als Lobbyisten der Grafschaft wirken. Wenn sie auch kaum etwas mehr als
ihre Duldung erreichten, so haben sich der lange Aufenthalt in der
Hauptstadt mit den vielfältigen Kontakten auf die Entwicklung des Eggbauern
sicher ausgewirkt und ihm zu mehr Selbstvertrauen und Argumentationskraft
verholfen. Dies möchte ich aus den überlieferten Protokollen, vor allem aus
den Klagen seiner Gegner schließen.
Auch
über eine erhebliche soziale Kompetenz, wie wir heute zu sagen pflegen,
muss er verfügt haben. Allein die Tatsache, dass er Freunde hatte, die sich
mit ihm und für ihn einsetzten, wie Josef Meyer, Fridolin Gerspach oder dann auch Caspar Berger, erlauben den
Schluss, dass er, bei allen seinen Auffälligkeiten über die so viel
geschrieben wurde, zeitweise ein recht umgänglicher Mensch und
verlässlicher Gefährte gewesen sein muss.
In
seine Heimat kehrt der Eggbauer erst wieder
zurück, als die Franzosen und Bayern im Zusammenhang mit dem
österreichischen Erbfolgekrieg im Herbst 1744 den Breisgau besetzten. Zu
dieser Zeit schickte er sich an, ein Führer der Salpeterer zu werden.
Wie es
dazu kam, dass der Eggbauer und andere Salpeterer
die Einungen „regierten“, das ist schon eine denkwürdige Geschichte.
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Nachdem
1740 Maria Theresia an die Spitze des Hauses Habsburg getreten war,wurden sie und ihre Lande
von Preußen, Bayern und Frankreich in einen Krieg verwickelt, der als
österreichische Erbefolgekrieg bis 1748 dauerte.
Am 18.
September 1744 hatten die Franzosen Freiburg eingeschlossen. Die
vorderösterreichischen Landschaften, also der Breisgau, der Schwarzwald mit
den hauensteinischen Einungen, dem Zwing und Bann
St. Blasien und den Talschaften Todtnau und Schönau sowie der vier Waldstädte waren von
den Franzosen und den Bayern zeitweise besetzt worden.
Die vorderösterreichische Regierung in Freiburg hatte sich mit dem Kanzler Caspar
Stapf, der zu Fuß aus Freiburg geflohen war, in die Schweiz zurückgezogen,
wo sie in der St. Blasianischen Probstei in Klingnau Zuflucht
fanden.
Auch andere Mandatsträger, wie Einungsmeister der ruhigen Partei, unter
ihnen der Redmann Joseph Tröndle aus Rotzel und zeitweilig sogar der Waldvogt
hatten sich nach dort abgesetzt. In Vorderösterreich hatte ein
französischer Kommissar das Sagen. Eine ungebetene Besatzungsmacht erhob
Kontributionen und alle Freiheiten, um die die Salpeterer mit den
Obrigkeiten rangen, waren in weite Ferne gerückt.
Wenn
die Salpeterer mit einer rechtmäßigen Herrscherin einen Vertrag abschließen
und Steuern, Abgaben und Militärdienst gegen die alten Rechte und
Freiheiten eintauschen wollten, dann musste Maria Theresia erst einmal
wieder über Vorderösterreich regieren. Aus dieser Einsicht heraus
verstärkte sich bei den Salpeterern das
patriotische Motiv, und sie überlegten, was sie dazu beitragen könnten, um
Bayern und Franzosen wieder loszuwerden.
Auch in Vorarlberg und an
anderen Orten wurden bereits von der zentralen Landesdefensivkommission in
Bregenz unter der Leitung des Grafen von Chotek
allgemeine Volkserhebungen gegen die Franzosen organisiert, die der
bedrängten Maria-Theresia wieder zu ihrem Recht verhelfen sollten. Die
Salpeterer gingen nun daran, ihrerseits den Widerstand zu organisieren. So
weigerte sich zum Beispiel der Eggbauer im
Oktober 1744 der Bayerischen Regierung zu huldigen. Daraufhin wurde er
wieder einmal von den Obrigkeiten steckbrieflich gesucht, mit dem Ziel,
diesen Gegner der französich-bayerischen
Besetzung festzusetzen. Der Eggbauer floh zunächst
nach Basel, wo sich zeitweise auch Caspar Berger aufhielt, kam aber
heimlich immer wieder hinauf in den Wald.
Sogar an einer Hochzeit in Görwihl habe er teilgenommen und dort laut auf
das Wohl der Kaiserin, der rechtmäßigen Herrin getrunken. Anhänger der
Franzosen wollten ihn daraufhin fangen. Er entkam aber mit knapper Not,
weiß Emil Müller-Ettikon zu berichten.
("Die Salpeterer". Freiburg 1979, S. 331)
Mit
dem Eggbauer sahen viele andere Einungsgenossen
eine gute Gelegenheit, ihre Treue zum Hause Habsburg unter Beweis zu
stellen und Gut und Blut zu geben. Es waren neben dem Rechtsanwalt Caspar
Berger, der mit einer Schwester des Laufenburger
Apothekers Nicolai Hartmann verheiratet war, auch ein Obristleutnant
von Lüttichau, der als militärischer Fachmann von
den Salpeterern angeworben worden war, die die hauensteinischen Grenzen vor den Franzosen schützen
wollten.
Berger
erreichte offenbar bei der Landesdefensivkommission, dass ihm der
offizielle Auftrag zur Verteidigung der Grafschaft übertragen und Obristleutnant von Lüttichau
an die Spitze einer von ihm zusammenzustellenden Landesdefensivkommission
berufen wurde. Die Situation für diese Aktivitäten war insofern nicht ganz
so gefährlich, da die Franzosen und Bayern ihre Soldaten längst abgerufen
und in die Stadt Freiburg und auf die Festung Hüningen
gelegt hatten. Zur Unterstützung wurde der Kommission eine Abteilung von 50
Husaren zur Verfügung gestellt, die unter dem Kommando des Hauptmanns
Hartmann aus Laufenburg, ebenfalls ein Schwager des Caspar Berger, standen.
Nun füllten die Salpeterer das von den vorderösterreichischen
Regierungsstellen und den Besatzungstruppen hinterlassene Machtvakuum.
Hierbei
halfen ihnen die Ergebnisse der Einungsmeisterwahlen vom April 1745, bei
denen - Salpeterer als Einungsmeister gewählt wurden. Der Eggbauer war zum Einungsmeister der Einung Rickenbach gewählt worden. Er hatte also nicht, wie in
der Geschichte des Stifts Säckingen zu lesen ist, "die Führung an sich
gerissen". (Jehle, Fridolin und Enderle-Jehle,
Adelheid: Die Geschichte des Stfts Säckingen.
Aarau 1993, S. 278),
auch wenn nicht alles bei dieser Wahl legal abgelaufen sein muss.
Mit Vollmachten der Landesdefensivkommission in Bregenz versehen und
begleitet von den erwähnten Soldaten, holten sie Gewehre, die anlässlich
der Besetzung von den fremden Truppen eingezogen worden waren, und ihre
Fahne aus Waldshut, dem Sitz des Waldvogts, und zogen an die Westgrenzen
bis Rheinfelden um dort im Bedarfsfalle ihre Heimat zu verteidigen
Diese
Geste, die militärisch ohne Bedeutung war und, da sich wegen des
mittlerweile unter anderem mit den Bayern geschlossenen Friedens Ende April
1745 in Dresden und Füssen ohnehin kein Franzose oder Bayer sehen ließ,
wirkt aus heutiger Sicht eher absurd als eine patriotische Tat. Und wenn
wir über die uns erhaltenen Akten ein wenig von dem Wirrwahr
erfahren, der bei den verschiedenen vorderösterreichischen
Regierungsstellen, den Truppenkommandeuren oder den Kommissären
aus Innsbruck und Wien in der Zeit vor Kriegsende geherrscht haben muss,
dann wundert uns nicht, dass sich alle Ereignisse so widersprüchlich und
chaotisch gestalteten.
Doch
für die beteiligten Salpeterer war klar, dass sie seit der Vereidigung am
4. Mai 1745 anlässlich der von Caspar Berger nach Görwihl einberufenen
Landsgemeinde ihre Heimat zu schützen hätten, und es war ihnen Ernst mit
ihrer Mission. Das jedenfalls bescheinigte ihnen Günther Haselier auf Grund
seiner Recherchen, wenn er schreibt: "Die Tatsache aber steht fest,
dass im Jahre 1745 ein vorderösterreichischer Patriotenkreis
eine bewaffnete Volkserhebung gegen die Franzosen betrieben hat, der jedoch
am Mangel an geistigen, sittlichen und materiellen Kräften gescheitert
ist".
(Die
Streitigkeiten der Hauensteiner mit ihren Obrigkeiten. In: Quellen und
Forschungen zur Siedlungs- und Volkstumsgeschichte
der Oberrheinlande. Hrsg.: Friedrich Metz u.a.. Hier: Der Hotzenwald, Bd.
2, 2. Teil. Karlsruhe 1940/41, S. 102).
Über die Ereignisse im April und Mai 1745 vgl. auch den Aufsatz "Laufenburg und die Salpeterer".
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Die
Soldaten und ihre bäuerlichen Helfer wollten verpflegt werden. Und dafür
mussten sie, wie stets und überall in jener Zeit, selbst sorgen. Also
requirierten sie, was sie brauchten, in den Gemeinden oben auf dem Wald und
unten bei den Bürgern der Städte durch die sie zogen. Dabei gingen sie, und
vor allem der Eggbergbauer zeichnete sich hierbei
unrühmlich aus, nicht zimperlich mit jenen um, von denen sie wussten, dass
sie Gegner der Salpeterer waren. Auch die Stadt Laufenburg weigerte
sich zunächst, ihre Tore der Defensivkommission zu öffnen und erst nach
Androhung von Gewalt gaben die Laufenburger den
Weg frei. Die Verteidiger gingen, es sollen etwa fünfhundert Bewaffnete
gewesen sein, bis Rheinfelden und Nollingen und
bezogen ihre Posten.
Von
dort ritten die Anführer, wie Johannes Thoma, Caspar Berger mit seinem
Sekretär Karl Niclolai, stets von einigen Husaren
und Salpeterern begleitet, auf den Wald und in
die Orte am Rhein, um Geld und Nahrungsmittel zu beschaffen. Hierbei
verkündete der Eggbauer, der kaum noch nüchtern
zu sein schien und sich wie ein absolutistischer Herrscher aufführte:
"Es ist mir von der
Ungarischen Königin alle Gewalt gegeben, sowohl die weltliche Obrigkeit als
die geistliche abzusetzen und neue zu setzen, welche mir gefallen. Ziehe
auch alle Zehnten an uns, was auf das Gotteshaus St. Blasien
und das Stift Säckingen gehörig ist. Werde auch in kurzer Zeit alle Pfaffen
in der Grafschaft Hauenstein absetzen bis auf
zwei einzige, welche dem Salpeter anhängig sind".
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Und so
handelte er auch. Die Geld- und Naturalabgaben wurden nun unerbittlicher
eingetrieben als je zuvor. Die Klagen über ihn und seine Freunde häuften
sich und füllten bei der Waldvogtei in Waldshut viele Akten. Es war Jakob
Ebner, der Pfarrer und Chronist der Salpetererunruhen, der im zweiten Teil
seiner Salpeterergeschichte eine stattliche Auswahl der von ihm im
Generallandesarchiv in Karlsruhe abgeschriebenen Beschwerdebriefe und
Verhörprotokolle veröffentlicht hatte. Es waren
Hans Wasmer von Segeten
(der Gaudihans), Martin Mutter aus Rüsswihl (der Rotgerber) und vor allem der Eggbauer, die für einige Tage bei den Ruhigen Angst und
Schrecken verbreiteten. Caspar Berger erklärte damals dem Landschreiber
Valentin Späth von Waldshut: "...es ist ein Elend mit diesem Mann. Er
hat vor niemandem mehr Angst als nur noch vor ihm..." (GLA 113:249).
Ebner
druckte auch eine Personenbeschreibung ab, nach der der
"sogenannte eggbauer... wohl besetzt (ist),
mittlerer postur, hat ein schwarzen barth und schwarzes Haar, ein wartzen
in dem angesicht ein erbsen
gross, seines alters ohngefähr 45 Jahr, wie er hinweg geführt worden, hat er
einen schwarzen schoppen und darunter einen rothen
getragen, ein Hembd mit einem Kröss,
schwarze Hosen, weisse Strümpf
und einen hohen Huet".
(Geschichte
der Salpeterer des 18. Jahrhunderts, II. Teil, Unteralpfen
o.J., S. 86;
im
Generallandesarchiv Karlsruhe - GLA befindet sich diese
Personenbeschreibung zusammen mit denen von 34 anderen Salpeterern
im Archiv unter Hauenstein 113:260; zu den
zahlreichen Beschwerden vgl. die Akten unter 113:258)
Die
ruhigen Einungsmeister hatten von ihrem Fluchtort Klingnau
aus gemeinsam mit einer Abordnung der Breisgauischen
Stände, die in diesen Tagen in Laufenburg zusammengetreten waren, einen
Hilferuf nach Innsbruck und Wien gesandt.
Von
der vorderösterreichischen Regierung in Innsbruck, dem Grafen v. Choteck, wurden auch sogleich Truppen in Marsch
gesetzt. Freiherr von Zech war damit beauftragt worden, der nach seiner
Ankunft in Klingnau und Waldshut sogleich nach
Laufenburg weiter zog, dort am 6. Juni 1745 mit den Salpetererführern
zusammentraf, die Auflösung der Defensivkommission verkündete und den
Eggbauern, Caspar Berger und von Lüttichau in
Gewahrsam nahm.
Der Eggbauer sollte nicht wieder in die Grafschaft zurück
kommen. Er war in Ketten gelegt und diesmal von seiner Kaiserin zu ewiger
Festungshaft verurteilt worden. Während Caspar Berger nach einigen Monaten
wieder frei gelassen worden war und an der Befriedung der Grafschaft
tatkräftig mitwirkte, wurde der Eggbauer nach
Ungarn deportiert. Maria Theresia hatte sogar überlegt, ob sie ihn nicht
zum Tode verurteilen lassen sollte, begnügte sich dann aber mit einer
lebenslangen Festungshaft, die er unter anderem in Temesvar
verbüßte. Dort ist er mit den heiligen Sakramenten versehen, am 17. Juni
1753, "auf der hauptwacht in einem a parte
Zimmer verschlossen verwahrt gewesen" verstorben (GLA 113: 268).
Keine Nachricht
darüber ist auf uns gekommen, wie es ihm dann in all den Jahren der
Verbannung ergangen ist. Wir können uns nur denken, dass die
Lebensbedingungen in den Strafanstalten im Habsburger Reich damals alles
andere als rosig waren und auch andere Verurteilte keine Chancen hatten,
ein hohes Alter zu erreichen. Seine Gefährten Hans Wasmer
und Blasius Hottinger waren ja sogar schon im August und September 1747 im
Turm zu Waldshut u. a. an der "Wassersucht" umgekommen, noch
bevor sie verurteilt worden waren. Jakob Ebner meinte, dass die
Haftbedingungen in Waldshut zu streng gewesen waren. Der Eggbauer wird allein wegen seiner robusten und
kräftigen "Postur" etwas länger
durchgehalten haben. Und wenn man bedenkt, dass dieser eigentümliche Mann
seit Ausbruch der Unruhen im Jahre 1727 insgesamt mehr als zwanzig Jahre in
Haft war, dann muss das an seinen Kräften gezehrt haben.
Später
wurde dieser eigenwilligen, ihres Starrsinns, ihrer Trinkfestigkeit und
ihrer Rauf- und Streitlust wegen berühmt-berüchtigten Wälderpersönlichkeit
ein besonderer Platz in der Erinnerung der Hauensteiner eingeräumt, wie
Viktor v. Scheffel, der 1849 - 1851 in Säckingen lebte, behauptete.
Scheffel schrieb dazu die folgende Geschichte, die ein wenig an die
Kyffhäusersage vom alten Kaiser Barbarossa erinnert:
(aus:
Reisebilder: Aus dem Hauensteiner Schwarzwald. In: Scheffels Werke, Bd. 4
Hrsg.: F. Panzer. Leipzig 1923, S. 94- 95
vgl. dazu auch einen Brief, den Scheffel am 14.11.1850 an seine Mutter
richtete)
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"Oben auf dem
hohen Rücken des Eggbergs, von wo sich eine weite
Aussicht über das Rheintal ins aargauische Fricktal
hinüber öffnet und die Spitzen der Alpen vom Appenzeller Säntis bis ins
Berner Oberland aus duftiger Ferne herüberglänzen,
schauen die Strohdächer des Hauensteiner Dörfleins
Egg zwischen den Tannen hervor. Vor diesem steht, bei den verfallenen
Giebeln eines steinernen Bauernhauses, ein Kruzifix mit kunstreichem
verwittertem Schnitzwerk und ein dürrer Apfelbaum, so seit langem keine
Frucht mehr getragen. Die Trümmer des Hauses werden nicht abgetragen. Dort
hauste einst Johann Thoma, der Lehenbauer von Egg, der zur Zeit des Salpetererkrieges ein großer Mann gewesen, auch am
Wiener Hof viel feine Intrigen angezettelt und sich "Edler ab
Egg" geheißen, schließlich aber, als der Rumor zu Ende ging, von der
österreichischen Regierung am Kragen genommen und ins Banat verwiesen
worden. Dort ist er verschollen und in seinem Hause nisten jetzt die
Fledermäuse. Bei den Salpeterern aber geht die
Sage, dass wenn einmal der "Rechte kommen wird und das alte Reich und
mit ihm die alten "Recht und Privilegy",
und wenn ihre Landsleute aus dem Banat wieder auf dem Wald erscheinen
werden, vorher an jenem Apfelbaum ein Zeichen geschieht".
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Sogar
ein Gedicht verfasste Viktor v. Scheffel und überschrieb es mit "Des
Eggbauern Lied"
Zur
Fern hinaus ragt hoch das Haus
des alten Thomas von Egg
die Wolken ziehn die Alpen glühn
herüber zum Thomas von Egg.
Im
Kriegsruf hell stand als Rebell
der alte thomas von Egg
Haus Österreich wie zwangst du gleich
den alten thomas von Egg.
Da
brach in Flamm´das Haus zusamm
des alten Thomas von Egg
Weit ins Banat auf Spruch vom Rat
geführt ward Thomas von Egg.
Im
Gartenraum noch steht der Baum
des alten Thomas von Egg
solang der blüht und Früchte zieht
der Baum des Thoma von Egg
blüht Hauensteins Glück. Wer bringt zurück
den alten Thomas von Egg?
(aus:
Vermischte Gedichte. In: Scheffels Werke, Bd. 1, Hrsg.: F. Panzer. Leipzig
1923 S. 293)
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So
schrieb Viktor von Scheffel, der im 19. Jahrhundert viel gelesene Dichter
des "Trompeter von Säckingen" und des "Ekkehardt".
Und die Gegenüberstellung von aus Quellen geleiteter Historie und dem, was
ein Dichter schreibt, zeigt sehr klar, wie eine Gestalt aus der Geschichte
umgedeutet werden kann. Aus Schurken können Helden werden, aus Helden
Schurken - je nach Interpretaion späterer
Geschlechter oder Ideologen. Mit der Geschichte, wie sie wirklich war,
folgt man den schriftlichen Zeugnissen und anderen
Dokumenten, haben derartige dichterische Interpretationen dann nur
noch wenig gemein.
Freilich:
als einen Schurken mag ich den Eggbauern nicht erkennen. Auch nicht als
einen "Fanatiker" mit "maßlosen Forderungen" (Jehle/Enderle-Jehle, 1993 S.
278).
Wenn auch einige seiner Zeitgenossen sich vor ihm zu fürchten begannen, so
entsprach sein Auftreten jenem vieler seiner und unserer Zeitgenossen, die
laut und heftig sind - vor allem, wenn sie sich betrunken haben. Unsere
Tageszeitungen sind voll von Beispielen derartiger Sauf- und Radaubrüder, die
aggressiv werden - auch ohne jeden politisch motivierten Hintergrund.
Das
war ja bei dem Eggbauern ganz anders. Immerhin hatten es Jahre der
Kerkerhaft und Verbannung nicht vermocht, seine Überzeugungen zu
beeinflussen. David Luebke, der es unternahm, die Sprache der
Salpeterer und ihrer Gegner genauer zu analysieren, um über dieses
hermeneutische Verfahren Aufschluss über die Beweggründe des Widerstandes
Einzelner zu erhalten, kommt zu dem Schluss, dass des Eggbauern Sprache und
Verhalten von einem "revolutionären Patriotismus" zeugten (1997, S. 172). Sein ruppiges
Auftreten richtete sich stets gegen die, die aus seiner Überzeugung die
Bestrebungen der französich-bayerischen Besatzung
unterstützten und Habsburg und die Kaiserin "verrieten".
Vielleicht
war Johann Thoma, der Eggbauer, lediglich eine
Art tragischer Held, der durch Verwandtschaftsbeziehungen und aus
Solidarität hineingeriet in die Unruhen seiner Zeit. Die Jahre in der
Verbannung und als Deputierter der Grafschaft in Wien werden seinen
politischen Horizont erweitert und seinen kritischen Verstand geschärft
haben. Temperament und Charaktereigenschaften, sowie der noch heute bei den
"Wäldern" durchaus nicht außergewöhnliche Hang zu einem kräftigen
Schluck, mögen das ihre zu seinem traurigen Schicksal beigetragen haben.
Doch
was seine Frau und seine Kinder während all dieser Jahre durchlitten haben, darüber berichtet bisher kein
Chronist, darüber ist kein Zeugnis überliefert. Ein Dokument von ihr gibt
es nicht. Über sie schreibt lediglich der Waldshuter Amtsschreiber Valentin
Späth, der behauptete, dass sich der Eggbauer
"nur wegen seines missgestalteten Weibes, die er nur ihres Geldes
wegen geheiratet hätte" in den Salpetererhandel gemischt hätte (GLA 113:262).
Frau
und Kinder aber waren während seiner vieljährigen Abwesenheit nicht sich
selber überlassen. Denn wenn sich unter den Hauensteinern,
die, wie oben erwähnt, im August 1738 unter Fridolin Gerspachs
Führung nach Wien gezogen waren, auch Johann Babtist
Kaiser befand, der ein Knecht des Eggbauern war, dann wissen wir, dass
wenigstens ein Gehilfe auf dem Hof tätig gewesen ist.
Dass
er an seine Frau und Kinder in der Gefangenschaft dachte, davon zeugt ein
Zusatz in dem o. e. Brief vom 16. November 1733. Darin heißt es u. a. (Rechtschreibung
etwas aktualisiert J. R.):
"liebes
Weib, wünsche dass dich diese meine Zeilen in guter Gesundheit antreffen,
was mich anbelangt bin ich zwar nach einer grad ausgestandenen Krankheit
gottlob wieder ganz gesund...berichte noch, ob du dich samt unseren Kindern
noch gesund befindest und wie es mit meiner Wirtschaft steht, berichte
dich, dass mit der Hilfe Gottes bald mündlich mein ausgestandenes Elend
werde erzählen können. Lebe samt deinen Kindern gesund und friedlich
ich verbleibe dein getreuer Mann bis ins Grab
Johann Thoma"
© Caspar Joachim Rumpf
Stand der Bearbeitung: 30. 05. 2006
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