Karl Friedrich Wernet
|
Wenn jemand über die Geschichte der Orte
und Ereignisse im Südschwarzwald recherchiert und nachschaut, wer in vergangenen
Jahrzehnten darüber geforscht hat, der stößt bald auf die Arbeiten von Karl
Friedrich Wernet. Als ich zum Beispiel 1972 im
Alemannischen Institut in Freiburg etwas über die Salpeterer des
neunzehnten Jahrhunderts erfahren wollte, fand ich den Durchschlag eines
22-seitigen Maschinen geschriebenen Manuskripts von Wernet
"Die Auseinandersetzung der Grafschaft Hauenstein mit dem Kloster St.
Blasien". Leider hatte der Verfasser es versäumt anzumerken, wann und
wo er dieses Manuskript verfasst hatte.
In gleichem Zusammenhang konnte ich
damals in einem Antiquariat die beiden Bände "Vorderösterreich"
erwerben. Sie waren unter der Leitung von Friedrich Metz vom Alemannischen
Institut Freiburg im Jahre 1959 herausgegeben worden. Im zweiten Band (S.
404 - 436) befindet sich der Aufsatz von Karl Friedrich Wernet
über "Die Grafschaft Hauenstein". Und im Kreisarchiv Waldshut las
ich im April 2004 in einem umfangreichen Manuskript Wernets
"Entwurf. Die Hauensteiner zwischen den
Burgunderkriegen und den Salpetereraufständen".
Den mehr als 150 eng beschriebenen Schreibmaschinenseiten und mit
Anmerkungen versehenen Text aus dem Jahre 1950 hatte er im Titelblatt
hinzugefügt: "Dritter Band der Reihe: Der Hotzenwald".
Leider ist die Arbeit nicht abgeschlossen, da sie zeitlich vor Beginn der
Salpetererunruhen endet, noch wurde dieses Buch je gedruckt. In der während
des Zweiten Weltkrieges begonnenen und von Friedrich Metz und anderen
betreuten Reihe "Quellen und Forschungen zur Siedlungs- und
Volkstumsgeschichte der Oberrheinlande" waren 1941/42 als Zweiter Band
das Sammelwerk in 2 Bänden "Der Hotzenwald" erschienen. Dieses
Sammelwerk war vom Alemannischen Institut in Freiburg vorgelegt worden.
Offenbar hatte Wernet, der mit Friedrich Metz
nach dem Krieg korrespondierte, vor, mit diesem Werk einen weiteren Teil
hinzuzufügen. Doch dazu kam es nicht.
Und es lässt sich hinzufügen: wieder einmal erreichte Wernet
seine Ziele nicht.
Es ist ein eigentümliches, tragisch
anmutendes Schicksal, das diesen sehr fleißigen und kundigen Heimatforscher
in seiner Rolle als Historiker begleitete. Als Karl Friedrich Wernet mit fünfundsiebzig Jahren starb, hatte er
fünfundzwanzig Jahre herber Enttäuschungen erleben müssen. In einem (nach
1950 verfassten) undatierten und unveröffentlichten und mit
autobiographischen Vermerken durchsetzten Aufsatz: "Kennwort: Unter spirittotalitären Vorzeichen", schreibt er u. a.:
|
"Seit 1945 lebe ich in lautloser
Acht" (S. 3). Und in einem Brief an den Oberstudiendirektor Peter Max Boppel aus Waldshut schreibt er am 3. 10.1965, und
reagiert damit auf die von Boppel angeregte und
von der Universität Freiburg abgelehnten Verleihung einer Ehrendoktorwürde:
"Ich werde die Beleidigung und Entwürdigung auch äußerlich weiterhin
gelassen ertragen. Innerlich wird den alten Stacheln ein weiterer zuwachsen
und weiterhin, aller Philosophität zum Trotz, zu
vulkanartigen Ausbrüchen führen…" (S. 3 dieses Schreibens)
|
Diese ständig auch nach Außen stets laut vorgetragene Verärgerung über die
Missachtung seiner Person und seiner Leistungen durch offizielle Instanzen
und Persönlichkeiten aus dem Raum der philosophischen und historischen
Wissenschaften, bestätigen die tiefe Depression dieses, wie der Waldshuter
Berufsschullehrer Max Boppel einmal schrieb:
"genialen Mannes" (im Ekkhart-Jahrbuch
1965, S. 182). Sowohl Max Boppel als auch Emil
Müller aus Ettikon (in seinem Nachruf am 3. Januar 1970 im Alb-Boten)
wiesen auf Wernets vergeblichen und erbitterten
Kampf um sein Recht.
Wenn diese Quellen den Eindruck erwecken,
dass Wernet ein Opfer, gleichsam ein Märtyterer in seiner Zeit gewesen sei, so modifiziert
sich das Bild seines Lebens, wenn auf die von ihm selbst und seinen
Freunden veröffentlichten Lebensdaten geschaut wird.
|
Karl Friedrich Wernet
wurde am 13. Oktober 1895 in Karlsruhe geboren, wo sein Vater, von Beruf
Küfer, in der Großherzoglichen Verwaltung Kellermeister war. Als dieser
starb war Karl-Friedrich Wernet sechzehn Jahre
alt und besuchte das Realgymnasium. Offenbar war damals die
Hinterbliebenenversorgung so ungenügend und das Interesse der Arbeitgeber -
hier der Großherzoglichen Familie - an ihren Beschäftigten so gering, dass
die Mittel für die angestrebten Studien nicht zur Verfügung standen. Darum
musste Karl-Friedrich Wernet das Gymnasium ohne
Abitur verlassen. Die Mutter veranlasste dessen Übertritt in ein
Lehrerseminar. Es war zwar seit langem sein Ziel, Lehrer zu werden. Aber an
einer Universität wollte er lehren und nicht in der Volksschule
unterrichten.
Im Frühling 1914 wurde er als
"Unterlehrer" in den Schuldienst Badens übernommen. Der erste
Weltkrieg, Wernet meldete sich freiwillig zur
Kriegsteilnahme, unterbrach seine Berufstätigkeit. Er überstand, nicht ohne
mehrfache Verwundungen, den Krieg. In Karlsruhe erhielt er eine Stelle als
Unterlehrer an einem Gymnasium. Inzwischen war er verheiratet. Seine Frau
litt an Tuberkulose und auch beider Tochter war nicht gesund, so dass dem
Ehepaar eine Versetzung in eine gesündere Umgebung ratsam schien. Beide
zogen nach Blasiwald, einem damals schon
bekannten heilklimatischen Kurort, wo er als Lehrer amtierte. Dieser
Wechsel, so weiß Boppel zu berichten, sei ihm
nicht leicht gefallen. Vom Gymnasium aus wäre ein Weiterkommen Richtung
Hochschulreife und Studium sicher eher möglich gewesen, als von einer
"Hirtenschule" im Schwarzwald aus.
Sein Lerneifer und der damit verbundene
Drang, so viel wie möglich zu erkunden, führten ihn zu den Aktenbeständen
seines Dienst- und Wohnortes und dort zu den Unterlagen über das Kloster
St. Blasien. Waren bis dahin bereits seine Interessen an philosophischen
und historisch-politischen Themen groß gewesen, so erhielten sie jetzt ein
Ziel: die Geschichte des Klosters St. Blasien zu erforschen. 1925 erschien
ein erstes Buch im Verlag von Heimrich Zimmermann
in Waldshut mit dem Titel: "Skizzen zur Geschichte des Klosters St.
Blasien".
Als sich der Gesundheitszustand von Frau
und Tochter vorübergehend besserten (seine Frau starb dann doch bereits
1931), zog die Familie 1926 wieder nach Karlsruhe zurück. Während der
folgenden Jahre, Wernet amtierte weiter als
Lehrer an verschiedenen Schulen, besuchte er nebenher als Gasthörer
Veranstaltungen an der Universität Heidelberg in den Fächern Philosophie
und Geschichte. Im Generallandesarchiv setzte er seine historischen Studien
fort, die in eine historisch-politische Veröffentlichung mündeten:
"Der Heimatgedanke im Spannungsfeld der heutigen Zeit". In diesen
Jahren seines Wirkens in Karlsruhe trat er der "Deutschen
Volkspartei" bei, wurde Mitglied des Karlsruher Parteivorstandes und
Stadtverordneter. Er habe, so schreibt Max Boppel,
als einziger Stadtverordneter 1933 gegen die Wahl des
nationalsozialistischen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters gestimmt
und musste darum sein Stadtverordnetenmandat abgeben. Nach eigenem Bekunden
wurde ihm wegen dieses Ereignisses die Ernennungsurkunde nie ausgehändigt,
die ihn als Schulrat nach Konstanz geführt hätte.
Stattdessen ließ er sich von Karlsruhe
nach St. Blasien versetzen. Es war 1933 auch bei ihm die Lungenkrankheit
seiner verstorbenen Frau ausgebrochen, so dass er ein Sanatorium ausfsuchen musste. Dort lernte er seine zweite Frau
kennen.
Seine Tochter, später ebenfalls Lehrerin, starb 1941 an Lungentuberkulose.
|
Karl Friedrich Wernet
erhielt in St. Blasien die Rektorenstelle an der Volks- und Mittelschule
und besuchte auch von dort aus während zweier Jahre Lehrveranstaltungen. An
der Universität Freiburg hörte er bei den Professoren Ritter, Tellenbach
und Metz. Doch das von ihm heiß ersehnte Ziel, selbst in die Reihen
anerkannter Wissenschaftler hineinzukommen und die hierfür notwendige
Voraussetzung, einen Doktorhut zu erwerben, gelang ihm, trotz aller
Bemühungen, nicht. Der Grund hierfür ist recht einfach erklärt:
|
Karl Friedrich Wernet
verfasste zuerst eine Abhandlung und versuchte erst dann,
hierfür einen Professor zu finden, der ihn mit dieser Arbeit promovieren
sollte. In der Regel erwächst eine Dissertationsschrift aus einer engen wissenschaftlichern und persönlichen Interaktion des
Doktoranden mit seinem Lehrer oder, wie es zutreffend auch heißt, mit dem
Doktorvater. Dieser ist nicht nur Referent sondern auch Themensteller und
verbindet nicht selten eigene Projektziele mit den Arbeiten seiner
Diplomanden und Doktorranden. Professor Gerhard Ritter wies in einem Brief
an Karl Friedrich Wernet vom 16.07.1941 darum
auch auf die Voraussetzung hin, dass der erwählte Referent "den
Bearbeiter aus längerer Beteiligung an seinem Seminar kennt" und
machte Wernet darauf aufmerksam, dass sein
historisches Seminar "immer Mittwoch von 10-12 statt (findet)"
und lud ihn ein, daran teilzunehmen.
Jede Doktorarbeit stellt also zugleich ein Dokument dar, in dem sich u. a.
die Lehrvorstellungen, die wissenschaftlichen Maßstäbe und die
Forschungsinteressen des Lehrstuhlinhabers dem Kommunikationssystem der
Wissenschaftler dieser Disziplin zu bewähren haben. Als typisches Beispiel
kann hier die im Auftrage des Alemannischen Instituts entstandene und von
Professor Friedrich Metz u. a. betreute Reihe "Der Hotzenwald"
genannt werden, in die die Dissertationsschriften von Günther Haselier und
Heinrich Schwarz einflossen. Die beiden ersten und einzigen Bände wurden
1944 veröffentlicht. Es wurde an der Freiburger Universität bei Friedrich
Metz also in der gleichen Zeit über den Hotzenwald geforscht, als auch Wernet zu ähnlichen Themen arbeitete und, parallel
hierzu, Veranstaltungen bei diesem Hochschullehrer besuchte. Dennoch ist es
offensichtlich zu keiner fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Metz und Wernet gekommen, sonst hätte er ja bei diesem seine
Arbeit einreichen können.
Den Empfehlungen Ritters im gleichen
Brief an Wernet, sich mit seinem Anliegen an die
Professoren Bauer oder Klewitz zu wenden, da
diese "für Ihre Arbeit am meisten zuständig" sein würden und sie
Seminare am Abend anboten, ist Wernet ebenfalls
nicht gefolgt. Ob eine Imatrikulation an der
Universität Freiburg für einen Kandidaten ohne Abitur damals überhaupt
möglich gewesen wäre, ist fraglich.
Wie sein Biograph Max Boppel
durchblicken ließ, fühlte sich Wernet persönlich
und in seinem Selbstwertgefühl als Heimathistoriker zurückgewiesen und
brachte offenbar für die hier geschilderten und noch heute gültigen
universitären Rahmenbedingungen kein Verständnis auf.
|
Karl Friedrich Wernet
plante nach dem Kriege (1950) die Fortführung des Werkes "Der
Hotzenwald" mit einem dritten Band und einer Arbeit mit dem Titel
"Der Hauenstein zwischen den Burgunderkriegen und den Salpetererausfständen. Ein Beitrag zur Geschichte Vorderöstereichs und der Grafschaft Hauenstein sowie
dem Kloster St. Blasien zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert". Ein
Durchschlag dieses Manuskripts befindet sich im Waldshuter Kreisarchiv und
verdient es, von Historikern und Heimatforschern genutzt zu werden. Und im
ersten Halbjahr 2005 unternahm es ein junger Wissenschaftler für seine
rechtshistorische Arbeit über die Einungsverfassungen in Vorderösterreich
und in der Schweiz, den Nachlass Wernets im
Kreisarchiv Waldshut durchzusehen und u. a. auch dieses Manuskript zu
verwenden (s. u.).
Dieser Text, den Wernet
erneut als Dissertationsschrift bei der Universität Freiburg unterzubringen
suchte, wurde erneut zurückgewiesen. Karl Friedrich Wernet
war so erbost über diese Zurückweisung, dass er den Begriff vom "Spirittotalitarismus" erfand und damit in
pointierter Form öffentlich zum Ausdruck brachte, dass er von den
akademischen Gepflogenheiten nichts hielt. Die heute fast zum Allgemeingut
gewordene Erkenntnis soziologischer Forschung, dass jeder, der zu einer
Gruppe (hier: die der Historiker) gehören möchte, sich zuerst einmal deren
Werten und Normen fügen muss, bevor er sich durch eigenständige Leistungen
von diesen wieder emanzipiert, die war Wernet und
seinen Zeitgenossen offenbar noch unbekannt.
Sowohl Wernet
selbst als auch seine beiden Biographen Boppelt
und Müller-Ettikon beklagen den mangelnden guten Willen und die Blindheit
mit denen Hochschullehrer in Freiburg die Annahme der Schriften Wernets als Dissertationen verweigern. Zugleich aber
bestätigen beide in ihren Darstellungen den Eigensinn, der die
Zurückhaltung und Zurückweisung im Grunde selbst verschuldete. Nur dieser
Zusammenhang wird nicht hergestellt. Max Boppel
wendet diese Eigenschaften ins Positive und schreibt dazu:
"Wernet …
zeigte immer die Größe der inneren Mündigkeit. Er konnte einfach nicht
zusammenarbeiten mit denen, die ihm geistig und für sein Denken Vormund
sein wollten. Innere Ungehaltenheit erfüllte K. F. Wernet,
denn innere Gehaltenheit durch Vorschriften
lehnte er immer ab…".
Wenn diese Charakterisierung auch im
Zusammenhang mit politischem Denken und Verhalten ausgeführt wird, so zeigt
allein die Vorgehensweise Wernets gegenüber den
Freiburger Ordinarien, dass seine Lebenspraxis in diesem Feld dem Prinzip
folgt, sich tunlichst nicht einzufügen und anzupassen.
|
Das gilt nicht für alle Lebensbereiche
und Zeitabschnitte.
Wenn Wernet auch gegenüber Anmutungen der NSDAP
und ihrer Vertreter, wie am Beispiel der Bürgermeisterwahl in Karlsruhe
bewiesen, ein gewisses Maß an Unabhängigkeit an den Tag legte, so stand er
diesem Regime keineswegs feindlich gegenüber. Sowohl die Mitgliedschaft in
der Liberal-konservativen Deutschen Volkspartei, deren Abgeordnete im
Reichstag Hitlers Ermächtigungsgesetz zustimmten, als auch sein späteres
Engagement im Krieg, das ihn bis zum Kommandeur des St. Blasier
Volkssturms aufrücken ließ, lässt sich nicht als Gegnerschaft deuten. Nicht
zuletzt deshalb hat ihn die französische Besatzungsmacht nach Kriegsende
mit Internierung und der Entlassung aus dem Schuldienst bestraft. Welche
Rolle Wernet während seiner Schulleitertätigkeit
innerhalb der Gemeinde St. Blasien sonst noch spielte und warum er sich
dort keine Freunde gewann, die ihm als Entlastungszeugen den Franzosen bzw.
den Mitgliedern der Spruchkammer gegenüber dienen wollten, darüber liegen
bisher keine Forschungsergebnisse vor. Lediglich Boppelt
deutet an, dass Wernet sich Feinde gemacht haben
musste, wenn er davon spricht "was in einer Kleinstadt die intrigante
Intelligenz und die wache Hinterhältigkeit persönlicher Feinde erreichen
können" (Boppelt, S. 187).
|
In den Schuldienst kam Karl-Friedrich Wernet nicht zurück, wenn er später auch erreichte,
dass ihm wenigstens ein Ruhegehalt als Lehrer zugestanden wurde. Nach der
Internierung zogen seine Frau und er nach Bernau. In der Abgeschiedenheit
des Bernauer Tales begab er sich, wie er selbst schrieb, in die
"Innere Emigration". Im Jahre 1967 gelang es dem Ehepaar Wernet, ein eigenes Haus in Schramberg zu erwerben. Sie
verließen Bernau und zogen nach Schramberg-Sulgen,
wo Karl Friedrich Wernet Ende 1969 plötzlich
verstarb. Der Vierundsiebzigjährige überarbeitete zu diesem Zeitpunkt
gerade ein von ihm verfasstes Heimatbuch über Häusern. Bis zuletzt hatte er
geforscht und geschrieben. Zu den Arbeiten, die er veröffentlichen lassen
konnte und die ihm Anerkennung einbrachten, gehörte eine "Geschichte
der Handwerksberufe". Zwei Arbeiten erschienen aus diesem
umfangreichen Vorhaben. Eine "Handwerksgeschichte als
"Forschungsgegenstand" druckte in zwei Bänden der Verlag Vocke in Waldshut, der wenig später das Buch
"Handwerkliche Perspektiven" veröffentlichte.
Die meisten der Arbeiten Karl Friedrich Wernets wurden aber nicht veröffentlicht oder gar
kritisch gewürdigt. Seine historischen Abhandlungen, die philosophischen
Schriften (seine "Philosophie des Möglichen" ließ er bei
Zimmermann in Waldshut selber drucken und schickte sie Freunden) und seine
zeitkritischen Arbeiten übergab er als Manuskripte wissenschaftlichen
Bibliotheken und Instituten. So fand zum Beispiel ich den eingangs
erwähnten Aufsatz.
Um seine Leistungen als "dilettierender Wissenschaftler" (Boppel, S. 188) würdigen zu können, müssten sein
Schriften gesammelt und, wie angedeutet, kritisch durchgesehen und ihre
Erträge geprüft werden. Diese Arbeit ist noch zu leisten.
Seine Arbeiten aber tragen insofern
Früchte, als es sich Wissenschaftler angelegen sein lassen, seine
nachgelassenen Schriften zu nutzen und die Schätze zu heben, die sich im
Archiv des Landkreises Waldshut befinden. So hat erst Ende 2005 Martin
Andreas Kistler mit seiner Dissertation an der Universität Basel eine
Untersuchung über die Einungsverfassung vorgelegt, die sich auf die
Forschungsergebnisse Friedrich Wernets stützt.
Dr. Joachim Rumpf
Bearbeitungsstand: 17.06.06
|
|